Geschichte der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DJGGG)

Zur Vorgeschichte:
Der fachliche Austausch in der Gynäkologie und Geburtshilfe zwischen Deutschland und Japan reicht in das 19. Jahrhundert zurück, als von Siebold in Japan die Zangengeburt einführte und Ikoda 1852 nach einer ins Japanische übersetzten deutschen Operationslehre den ersten Kaiserschnitt in Japan durchführte. Zwischen 1884 und 1924 absolvierten 23 spätere Präsidenten der Japanischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie Teile ihres Medizinstudiums in Deutschland – unter ihnen auch S. Ohno, der nach dem 2. Weltkrieg als erster Japaner zum Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) ernannt wurde. Aus dem Vortragsbesuch einer Gruppe bedeutender deutscher Lehrstuhlinhaber anlässlich des 21. Kongresses der Japanischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie im Jahre 1969 in Kanazawa resultierten in den Folgejahren mehrere enge Kooperationen zwischen japanischen und deutschen Universitätsfrauenkliniken – z.B. Chiba-Göttingen, Hamamatsu-München oder Tokyo (Nihon Univ.)-Mainz. 1987 stand ein internationales Symposium über operative gynäkologische Onkologie und Urologie in Sendai und Tokyo ganz im Zeichen vielseitiger deutscher und österreichischer Beträge. Im Folgejahr wurde hierauf anlässlich des Festaktes zum 125-jährigen Bestehen der Univ.-Frauenklinik Graz mit den dazu eingeladenen japanischen Professoren die baldige formale Gründung einer binationalen Fachgesellschaft vereinbart.

Die Gründung 1992:
Die Deutsch-Japanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wurde im Rahmen des Kongresses der japanischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie am 3. April in Chiba mit einem wissenschaftlichen Symposium und einem Festakt in Anwesenheit des Deutschen Botschafters sowie der Präsidenten beider Fachgesellschaften Prof. Krebs (Bonn) und Prof. Takamizawa (Chiba) gegründet (Abb.1). Gründungspräsidenten waren auf deutscher Seite Prof. Zander (München) und Prof. Knapstein (Mainz). Die Delegation bestand aus 15 Repräsentanten deutscher Universitätsfrauenkliniken und größerer akademischer Lehrkrankenhäuser.

Die Gründung der Gesellschaft fand im gleichen Jahr ihren formalen Abschluss in Deutschland durch eine analoge Veranstaltung mit vorwiegend japanischen Vorträgen im Rahmen des Kongresses der DGGG.

Wissenschaftliche Tagungen
Seit ihrer Gründung hat die Deutsch-Japanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe zahlreiche wissenschaftliche Tagungen mit aktuellen Präsentationen aus akademischen Einrichtungen in beiden Ländern durchgeführt. Die Hauptsymposien beinhalten 6 – 8 klinische oder theoretische State-of-Art-Vorträge aus dem gesamten Fachgebiet, die meist durch national und international besonders ausgewiesene Repräsentanten des jeweiligen Themas gehalten wurden – oft kombiniert mit Co-Referaten des Gastgeberlandes. Die Satellitensymposien waren Foren, die auch jüngeren Wissenschaftlern Möglichkeiten zu einem länderübergreifenden Fachaustausch boten. Die einzelnen Delegationen bestanden aus etwa 15 Personen .

Tagungsorte in Deutschland und Österreich waren Bayreuth, Berlin, Braunschweig, Dresden, Erlangen, Graz, Göttingen, Hamburg, Mannheim, Mainz und München, in Japan Chiba, Fukuoka, Kanazawa, Kobe, Kumamoto, Kurume, Kyoto, Miyazaki, Niigata, Osaka, Sapporo, Sendai, Tokyo und Yokohama.

Sonstige Aktivitäten
Die Deutsch-Japanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe hat sich stets auch zum Ziel gemacht, den Austausch von Ärzten in Weiterbildung oder jüngeren Fach- und Oberärzten zwischen den zwei Ländern zu fördern und Kontakte für gemeinsame Forschungsprojekte zu fördern – auch wenn dies aus strukturellen und organisatorischen Gründen zunächst nur in wenigen Einzelfällen gelang.

Immer wieder haben außerhalb der Treffen der DJGGG deutsche Professoren wissenschaftliche Symposien im internationalen Teil des jährlichen Kongresses der Japanischen Gesellschaft für Geburtshilfe und Gynäkologie moderiert. Für die Mit-Autorenschaft deutscher Professoren in japanischen Fachbüchern und Einladungen nach Japan zu Spezialreferaten gibt es gleichfalls etliche Beispiele.

Auch für auf dem japanischen Markt agierende deutsche Firmen der Pharmazie oder Medizingeräte waren die Aktivitäten der DJGGG für die Kontaktaufnahme zu japanischen Kollegen mitunter nicht ohne Interesse.

Außerfachliches
Die Deutsch-Japanische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, die 2017 auf ein 25-jähriges Bestehen zurückblicken kann, hat über ihre vorrangigen wissenschaftlichen Aktivitäten hinaus auch zum Entstehen vieler ganz persönlicher -vielfach sogar familiärer – lebendiger Freundschaften beigetragen und konnte so auch zum kulturellen Verständnis zwischen zwei so weit entfernten und kulturell unterschiedlichen Ländern wie Japan und Deutschland nachhaltig beitragen.

Abbildung 1: Gründungszeremonie der DJGGG 1992
Gemeinsames Aufschlagen von Sake-Fässern als Symbol der Freundschaft
[im Bilde v.l.n.r die Professoren Kuhn (Göttingen), Yajima (Sendai), NN (Alterspräsident der JSOG), Knapstein (Mainz), Terashima (Tokyo), Krebs (Bonn), Takamizawa (Chiba), Zander (München) und Sakamoto (Tokyo)]

In den Folgejahren wurden regelmäßig, anlässlich der nationalen Kongresse der Deutschen und der Japanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (in Japan jährlich stattfindend, in Deutschland 2-jährlich) wissenschaftliche Sitzungen durch die japanischen und deutschen Kollegen gemeinsam abgehalten, ein Austausch-Programm war zu der damaligen Zeit noch nicht etabliert. Mit Gründung des „Vereins der Freunde und Förderer der Deutsch-Japanischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe“ im Jahr 2014 mit Gründungs-Mitglieder-Versammlung in Berlin am 20.06.2014 wurde als wesentliches Ziel der Gesellschaft ein Austauschprogramm für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler festgelegt, das Austauschprogramm wird seit dem Gründungsjahr sehr intensiv gelebt, lediglich die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 dazu geführt, dass kein Austausch stattfinden konnte. Im Folgenden werden die seit der Gründung 2014 stattgefundenen, gemeinsamen Kongresse in Japan und in Deutschland sowie die Kolleginnen und Kollegen des wechselseitigen Austauschprogrammes aufgeführt:

In den Folgejahren wurden regelmäßig, anlässlich der nationalen Kongresse der Deutschen und der Japanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (in Japan jährlich stattfindend, in Deutschland 2-jährlich) wissenschaftliche Sitzungen durch die japanischen und deutschen Kollegen gemeinsam abgehalten, ein Austausch-Programm war zu der damaligen Zeit noch nicht etabliert. Mit Gründung des „Vereins der Freunde und Förderer der Deutsch-Japanischen Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Gynäkologie und Geburtshilfe“ im Jahr 2014 mit Gründungs-Mitglieder-Versammlung in Berlin am 20.06.2014 wurde als wesentliches Ziel der Gesellschaft ein Austauschprogramm für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler festgelegt, das Austauschprogramm wird seit dem Gründungsjahr sehr intensiv gelebt, lediglich die Corona-Pandemie hat in den Jahren 2020 und 2021 dazu geführt, dass kein Austausch stattfinden konnte.

Im Folgenden werden die seit der Gründung 2014 stattgefundenen, gemeinsamen Kongresse in Japan und in Deutschland sowie die Kolleginnen und Kollegen des wechselseitigen Austauschprogrammes aufgeführt:


Joint Conference Okayama, 23.05.2025


Chairs: Prof. Dr. W. Kuhn, Dr. G. Beisler


Erfahrungsbericht Frau Dr. C. Flethe, Berlin – Chiba

Im Rahmen des Austauschprogramms der Deutsch-Japanischen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DJGGG) hatte ich im Frühjahr 2025 die Möglichkeit, zwei Wochen an der Universitätsfrauenklinik in Chiba, Japan, zu verbringen. Zuvor nahm ich am Jahreskongress der Japanese Society of Obstetrics and Gynecology (JSOG) in Okayama teil, der traditionell den Auftakt des Austauschprogramms bildet und eine besondere Plattform für den fachlichen und persönlichen Austausch zwischen deutschen und japanischen Teilnehmenden bietet.

JSOG-Kongress in Okayama

Im Mai 2025 reisten wir drei deutschen Teilnehmerinnen nach Japan und wurden herzlich in Okayama empfangen. Der 77. JSOG-Kongress begann mit dem „International Workshop for Junior Fellows“, bei dem Themen wie Karrierewege, Reproduktive Gesundheit und Maßnahmen gegen niedrige Geburtenraten diskutiert wurden. In der gemeinsamen DJGGG/JSOG-Sitzung stellten alle sechs „young scientists“ ihre aktuellen Forschungsprojekte vor.

Ein besonderes Erlebnis war das festliche Presidential Dinner mit mehrgängigem Menü, Livemusik eines Orchesters bestehend aus Gynäkolog:innen und einer Sake-Bar. Auch das Kongress-Banquet mit anschließender Karaoke sowie die IWFJ-Abschlussparty in einem traditionellen Ryōtei boten informellen Raum für internationalen Austausch. Die von der JSOG organisierte Exkursion führte u. a. zum Okayama Castle und in den Kōraku-en Garten – Orte, die bleibende Eindrücke hinterließen.

Hospitation an der Universitätsfrauenklinik Chiba

Nach dem Kongress reiste ich mit dem Shinkansen weiter nach Chiba, wo ich zwei Wochen an der Universitätsfrauenklinik der Chiba University verbringen durfte. Ich wurde von Prof. Koga und ihrem Team äußerst herzlich empfangen. Für die gesamte Zeit war ein strukturierter Hospitationsplan vorbereitet, der mir tägliche Einblicke in alle klinischen Bereiche ermöglichte.

Arbeitskultur, Ausbildung und klinischer Alltag

Strukturell unterscheidet sich das japanische Gesundheitssystem deutlich vom deutschen. Besonders auffällig ist die berufliche Disziplin: Wochenarbeitszeiten von 70 bis 80 Stunden sind keine Seltenheit. Die meisten Ärzt:innen haben lediglich sieben Urlaubstage pro Jahr. Ein Großteil des sozialen Lebens spielt sich im beruflichen Kontext ab – gemeinsame Abendessen, Besprechungen oder Fortbildungen ersetzen häufig private Freizeit. Zudem ist es an Universitätskliniken üblich, parallel zur klinischen Tätigkeit ein PhD-Programm zu absolvieren. Forschung und Lehre sind fest im Alltag integriert.

Diese Werte spiegelten sich auch im klinischen Alltag wider: Die Japaner:innen zeichnen sich durch eine hohe Detailorientierung aus. Operationen werden in täglichen Frühbesprechungen gründlich vor- und nachbesprochen, auch bei komplexen Eingriffen. Die OP-Zeiten sind insgesamt länger als in Deutschland – eine elektive Sectio dauert rund 90 Minuten. Viele Eingriffe erfolgen robotisch-assistiert, wobei der Fokus stark auf der Ausbildung der Weiterbildungsassistent:innen liegt.

Geburtshilfe in Japan

Universitätskliniken in Japan betreuen durchschnittlich 600 bis 800 Geburten pro Jahr – eine im internationalen Vergleich geringe Zahl, die die niedrige Geburtenrate des Landes widerspiegelt. Spontan beginnende Geburten sind selten. Die meisten Schwangeren werden elektiv eingeleitet, insbesondere bei PDA-Wunsch, da Periduralanästhesien ausschließlich tagsüber angeboten werden. In solchen Fällen erfolgt die PDA-Gabe am Vormittag, im Anschluss daran die Einleitung. Während der Geburt befinden sich häufig zehn oder mehr Personen im Raum – darunter Hebammen, Assistenzärzt:innen, Studierende und Pflegepersonal.

Nach einer Spontangeburt verbleiben Patientinnen in der Regel fünf bis sieben Tage stationär, nach einem Kaiserschnitt entsprechend länger. Das japanische Gesundheitssystem basiert auf einer allgemeinen Versicherungspflicht. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist gesetzlich versichert, eine eigenständige private Krankenversicherung wie in Deutschland existiert nicht. Da Geburten formal nicht als Krankheitsfall gelten, müssen sie privat finanziert werden. Zur finanziellen Entlastung erhalten Familien eine einmalige staatliche Pauschalzahlung.

Die enge Verbindung zwischen Japan und Deutschland in der Medizin hat historische Wurzeln: Bereits im 19. Jahrhundert übernahmen japanische Universitäten viele Strukturen des deutschen Medizinsystems. Deutsche Ärzte wie Erwin Bälz prägten den Aufbau der medizinischen Fakultäten in Tokio und Kyoto. Diese Tradition wirkt bis heute nach – auch sprachlich. So sind einzelne deutsche Begriffe in der medizinischen Kommunikation erhalten geblieben, etwa „Sterben“ (『シュテルベン』, shuteruben) oder „der Kranke“ (『クランケ』, kuranke), insbesondere bei sensiblen Themen, die Patient:innen nicht direkt verstehen sollen.

Fazit

Der Austausch war für mich eine außergewöhnlich bereichernde Erfahrung – fachlich wie menschlich. Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, Einblicke in ein anderes Gesundheitssystem zu erhalten, neue Perspektiven auf Ausbildung und klinische Arbeitsweisen zu gewinnen und gleichzeitig kulturell dazuzulernen. Mein herzlicher Dank gilt der DJGGG, allen beteiligten Kliniken sowie den Kolleg:innen in Deutschland und Japan, die diesen Austausch ermöglicht haben.


Gemeinsames Essen mit dem Team in Chiba.


Das Team der Gynäkologie an der Universität Chiba.


Erfahrungsbericht Frau Dr. F. Wowretzo, Hamburg – Tokio

Der Kongress in Okayama war sehr eindrucksvoll und zeigt, was man mit Interesse an internationaler Verknüpfung auf die Beine stellen kann.

Auch in Tokio haben sich die Kolleginnen und Kollegen wirklich außerordentlich gut um mich gekümmert und ich konnte tolle Eindrücke von hinter den Kulissen einer japanischen Uniklinik sammeln. Die kleinen und großen Unterschiede in der alltäglichen Arbeit in der Gynäkologie und Geburtshilfe haben mich hier besonders interessiert und werden sicherlich auch in meinem weiteren Arbeitsalltag noch nachhallen.


Exkursion durch Tokio.


Das Team der Gynäkologie an der Universität Tokio.

Nach Abschluss des 65. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe in Berlin vom 16.10. bis zum 19.10.2024 mit Durchführung des wissenschaftlichen Programmes unserer Gesellschaft und Betreuung der japanischen Delegation in Berlin ist das Austauschprogramm für die 3 japanischen Kolleginnen und Kollegen aus den Universitäten in Nagoya, Keio und Chiba an den Universitätsfrauen- Kliniken in Berlin, Ulm und Düsseldorf bis Anfang November ebenfalls beendet. Die japanische Delegation sowie die Teilnehmer des Austauschprogramms sind nach Japan zurückgekehrt, ihre Rückmeldungen über die Zeit in Deutschland waren überaus positiv.


von links nach rechts: Dr. L. Roisenwasser, Dr. E. Katayama, Dr. Ch. Flethe, Dr. F. Wowretzko, Prof. Dr. K. Pietzner,
Dr. M. Yoshihara, Prof. Dr. W. Kuhn, Dr. G. Beisler, Prof. Dr. K. Kato, Dr. K.  Kato, Prof. Dr. H. Watari,
Dr. K. Hasegawa



von links nach rechts: Prof. Dr. Y. Osuga, Prof. Dr. H. Watari, Prof. Dr. K. Kato, Dr. K. Kato, Prof. Dr. W. Kuhn,
Prof. Dr. K. Pietzner


von links nach rechts: Dr. K. Hasegawa, Dr. M. Yoshihara, Dr. F. Wowretzko, Dr. E. Katayama, Dr. Ch. Flethe,
Dr. L. Roisenwasser

Historischer Rundgang durch die Charité mit der besuchenden japanischen Delegation im Rahmen des Austauschprogrammes

Im Rahmen des Austauschprogrammes der DJGGG wurden die besuchenden Junior Scientists aus Japan von Kolleginnen und Kollegen aus der Charité -Frauenklink durch die Charité geführt. Klaus Pietzner (Campus Virchow) führte die Gruppe durch das historische Areal, während Oberärztin Jenny Wanger (Campus Mitte) eine Besichtigung der modernen  Frauenklinik durchführte.

Der historische Rundgang begann vor dem Gebäude Anatomie der Charité. Hier wurde das über 2 Meter große Skelett eines Mitgliedes der königlich-preußischen Leibgarde der „Langen Kerls“ bestaunt, welches dem Institut für Anatomie von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688-1740) zur medizinischen Fortbildung zur Verfügung gestellt wurde. Friedrich Wilhelm I., der sogenannte „Soldatenkönig“ war auch der Gründer der Charité (im Jahr 1710).

Danach wurde das Gebäude der Pathologie besucht, wo die Gruppe von den beeindruckenden Leistungen des Arztes Rudolf Virchow erfuhr. Der deutsche Mediziner galt als Vater der modernen Pathologie und prägte mit seinen Forschungen und Theorien die medizinische Wissenschaft maßgeblich. In den alten Gemäuern der Pathologie wurde Virchows Einfluss auf die heutigen Standards der Medizin anschaulich gemacht.

Weiter ging es zum Denkmal für den berühmten Augenarzt Albrecht von Graefe. Die Gastgeber gaben den japanischen Kollegen einen Einblick, wie Graefe im 19. Jahrhundert die Augenheilkunde revolutionierte und innovative Operationstechniken entwickelte, die bis heute relevant sind. Die Ärzte aus Japan zollten diesem Pionier der Augenmedizin besonderen Respekt.

Das nächste Ziel war die chirurgische Klinik, verbunden mit der Erinnerung an Ferdinand Sauerbruch, einen der bedeutendsten Chirurgen des frühen 20. Jahrhunderts. Sauerbruch entwickelte innovative Operationsmethoden, insbesondere für die Lungenchirurgie, die in der medizinischen Welt große Anerkennung fanden. Die japanischen Gastärzte zeigten sich beeindruckt von der technischen Raffinesse seiner Entwicklungen und deren Einfluss auf die moderne Chirurgie.

Anschließend wurde die Gruppe zu einem Gedenkort für Emil von Behring geführt, der 1901 den Nobelpreis für seine Arbeit zur Bekämpfung von Infektionskrankheiten erhalten hatte. Von Behring, ein Pionier der Immunologie, entwickelte das Diphtherie-Serum und legte den Grundstein für zahlreiche spätere Impfstoffe. Der Rundgang beleuchtete auch die Errungenschaften weiterer Nobelpreisträger der Charité, die durch ihre Forschung zur weltweiten Anerkennung der Klinik beitrugen.

Der Rundgang endete schließlich mit einem Besuch des neu eröffneten Medizinhistorischen Museum der Charité – welcher von Fr. Feline Wowretzko (Mitglied der deutschen Austausch-Delegation) begleitet wurde.


von links nach rechts: Dr. E. Katayama, Dr. F. Wowretzko, Dr. K. Hasegawa, Prof. Dr. K.Pietzner, Dr. M. Yoshihara 


Friedrich Wilhelm I


von links nach rechts: Dr. F. Wowretzko, Dr. E. Katayama, Dr. K. Hasegawa, A. von Graefe, Dr. M. Yoshihara

 

 

anschließend zweiwöchige Hospitation von Frau Dr. Wilhelm, Universitäts-Frauenklinik Frankfurt, in Hokkaido, Herrn Dr. M. Pruss, Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf in Nagoya und Herrn Prof. Dr. K. Pietzner, Universitäts-Frauenklinik Charité, Berlin in Tokio (Ein Erfahrungs- Bericht über die Hospitation ist im „Frauenarzt 7, 2023“ publiziert (Frauenarzt 7 (2023), S. 478-481).

anschließend zweiwöchige Hospitation von Frau Dr. S. Oide aus Tokio in der Universitätsfrauenklinik Frankfurt, Frau Dr. Y. Urata aus Tokio in der Frauenklinik DonauIsar Klinikum Deggendorf und Herrn Dr. S. Hayashi aus Gifu in der Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf.

»  Download Publikation 2023

Verleihung der „honorary membership“ der JSOG an Prof. Dr. W. Kuhn.

anschließend zweiwöchige Hospitation von Frau Dr. K. Volkmer aus der Universitäts-Frauenklinik Düsseldorf in Kyoto und Frau Dr. K. Gasimli aus der Universitätsfrauenklinik Frankfurt in Osaka.

Aufgrund der Corona-Pandemie in den Jahren 2020-2021 keine gemeinsamen Kongress-Aktivitäten sowie Austauschprogramme.

anschließend zweiwöchige Hospitation von Herrn Dr. N. Horikawa aus Kyoto in der Universitätsfrauenklinik Düsseldorf, von Herrn Dr. E. Kobayashi aus Osaka in der Universitäts-Frauenklinik Frankfurt und von Herrn Dr. M. Tanikawa aus Tokio in der Frauenklinik DonauIsar Klinikum Deggendorf.

» Download Publikation 2018

anschließend zweiwöchige Hospitation von Frau Dr. F. Schochter, Universitäts-Frauenklinik Ulm in Sendai, Frau Dr. M. Rad, Universitäts-Frauenklinik Frankfurt in Tokio und Frau PD Dr. M.-D. Keyver-Paik, Universitäts-Frauenklinik Bonn in Osaka und Tokio. (Ein Erfahrungs-Bericht über die Hospitation ist im „Frauenarzt 6/2018“ publiziert (Frauenarzt 59 (2018) Nr. 6, S. 492-497).

anschließend zweiwöchige Hospitation von Frau Dr. M. Harada aus Tokio in der Universitäts-Frauenklinik Ulm und Herrn Dr. H. Takanaga aus Sendai in der Universitäts-Frauenklinik Bonn.

KONTAKT

Vereinssekretariat:

Frauenklinik DONAUISAR Klinikum
Fr. Y. Würziger und Fr. O. Weber
Perlasberger Str. 41
94469 Deggendorf

TEL: 0991 380-3151
FAX: 0991 380-3169

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